Ehrengard Schramm

Ehrengard Schramm
 

Geboren am 5.10.1900 in Greifenberg/Pommern, stammt aus einem der ältesten preußischen Adelsgeschlechter, den Thadden-Trieglaffs. Ausgebildete Lehrerin, Frau eines bekannten Historikers, Mutter von drei Söhnen. Die Distanz eines Teils ihrer Familie zum Nationalsozialismus und das Schicksal ihrer Schwester Elisabeth, die als Widerstandskämpferin hingerichtet wird, geben Ehrengard Schramm den Anstoß zu aktiver politischer Arbeit nach 1945. Sie baut das Kalavrita-Hilfswerk auf, das für die Hinterbliebenen der von deutschen Besatzungstruppen in einer Racheaktion erschossenen Männer des griechischen Ortes sorgte. Für dieses Engagement wird sie mit hohen Orden vom griechischen Staatspräsidenten und dem Bundespräsidenten ausgezeichnet.

Nach Jahren der Tätigkeit im „Frauenring“ schloss sie sich 1957 der SPD an; 1959 wurde sie für zwei Wahlperioden Vertreterin der Göttinger SPD im Landtag. Im Landtag arbeitet sie im Kulturausschuss, wo sie die umfassende Neubauplanung für die Universität Göttingen Anfang der 1960er Jahre durchsetzen hilft.

Ehrengard Schramm starb am 30.6.1985

Das Engagement Ehrengard Schramms für das von der deutschen Wehrmacht zerstörte Griechenland würdigt: Ehrengard Schramm, Ein Hilfswerk für Griechenland. Begegnungen und Erfahrungen mit Hinterbliebenen deutscher Gewalttaten der Jahre 1941-1944. Ergänzt und herausgegeben von Gottfried Schramm und Irene Vasos, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2003.