Internationaler Frauentag

Morgen feiern wir den Internationalen Frauentag. Seit über hundert Jahren werden weltweit am 08. März und um dieses Datum herum Zeichen gesetzt – für gleiche Rechte, gleiche Teilhabe an Politik und Gesellschaft, für gleichen Lohn und gleiche Arbeitsbedingungen von Frauen.

Das Motto der Vereinten Nationen zum Internationalen Frauentag lautet: „Women in the Changing World of Work: Planet 50-50 by 2030“. Denn Frauen stellen die Hälfte der Bevölkerung – und sollten somit auch zur Hälfte an Politik, Arbeit und Gesellschaft teilhaben.

Wirtschaftliche Emanzipation spielt heute eine wichtige Rolle, daher ist es natürlich ein großer Erfolg, dass Bildungsabschlüsse und Erwerbsquoten gestiegen sind und sich auch die Zahl weiblicher Führungskräfte leicht erhöht hat. Dennoch verdienen Frauen in Deutschland für gleichwertige Arbeit 22% weniger als Männer – auch wenn mit dem Lohngerechtigkeitsgesetz ein erster wichtiger Schritt in die richtige Richtung gelungen ist. Und es bleibt wesentlich schwerer für Frauen an Spitzenpositionen zu gelangen, sie stoßen immer noch an die gläserne Decke und bleiben in der mittleren Führungsebene kleben. Daran hat auch die paritätische Besetzung von Aufsichtsräten wenig ändern können.

Es zeigt sich, dass noch viel zu tun ist, denn trotz einzelner Stellschrauben, die gedreht wurden, verbessert sich die Lage nur sehr langsam:

Frauen tragen die größte Last an Sorge-, Pflege- und Betreuungsarbeit. Oftmals muss die berufliche Tätigkeit aus diesem Grund unterbrochen oder zumindest reduziert werden. Teilzeit und Minijobs sind zu großen Teilen weiblich besetzt – und das nur selten gewollt. Viele Frauen würden gerne mehr arbeiten, haben aber aus unterschiedlichen Gründen keine andere Möglichkeit.

Und gerade dort, wo ein ‚Fachkräftemangel‘ vorherrschen soll, wie in Pflege- und Erziehungsberufen, ist das Lohnniveau niedrig und die Arbeitsbedingungen oftmals prekär. Bereits die Ausbildung ist häufig unattraktiv, da Auszubildende statt eine Vergütung zu bekommen, diese auch noch selbst bezahlen müssen.

Bei der Summe all dieser Teile kein Wunder also, dass Frauen rund 40% weniger Rente erhalten und somit viel stärker von Altersarmut betroffen sind.

Das alles kann für uns kein Frauenproblem sein – sondern ist vielmehr ein gesamtgesellschaftliches Problem, dass es dringend abzustellen gilt. Hierfür setzen wir uns ein und kämpfen wir – gemeinsam!

Denn in Göttingen können wir mit Stolz auf Erreichtes zurückschauen. Für die SPD ist paritätische Teilhabe kein Lippenbekenntnis: wir haben es z.B. geschafft eine Stadtrats-Fraktion mit 50% Frauen zu stellen. Aus unterschiedlichen Berufen, Lebensphasen und Qualifikationen. Frauen, die Politik mitgestalten und passend zum Leitspruch zum Internationalen Frauentag in Deutschland in 2017 deutlich machen „Wir verändern!“.