Eine „Duale Schule“ für Göttingen

Warum eine „Duale Schule“

Die Stadt Göttingen hat schon jetzt eine exzellente Schullandschaft, die für alle Schülerinnen und Schüler (SuS) gute Voraussetzungen zum Lernen und für ihre Förderung bereitstellt und so zugleich auch Chancengleichheit gewährleistet. Allerdings zeichnen sich derzeit in drei Bereichen Verbesserungsmöglichkeiten ab, die durch eine vorausschauende Schulpolitik ausgeglichen werden müssen.

  1. Fehlende Plätze für eine steigende Zahl von SuS

Die Entstehung neuer Baugebiete bei gleichzeitigem Zuzug von Neubürgerinnen und Neubürgern, die leicht steigende Geburtenrate und der Zuzug von Migrantinnen und Migranten führen in Göttingen laut Schulstättenentwicklungskonzept zu einer moderat steigenden Zahl von SuS. Die dafür notwendigen Schulplätze müssen perspektivisch bereitgestellt werden. Dabei ist es aus pädagogischen Gründen nicht sinnvoll, dafür die Zügigkeit der bestehenden Gymnasien und Gesamtschulen aufzustocken. Die nötigen Schulplätze sollen deshalb in einer neu einzurichtenden Schule geschaffen werden.

  1. Intensivierung der Berufsorientierung

Die Region Südniedersachsen ist schon heute – vor allem bei kleinen und mittleren Unternehmen sowie im Handwerk – vom Fachkräftemangel betroffen. Zwar gilt dies aktuell vor allem für das Göttinger Umland, aber es ist sinnvoll auch für das engere Stadtgebiet schon heute perspektivisch Vorsorge dagegen zu treffen. Festzuhalten ist, dass die Göttinger Schulen schon viel für die Berufsorientierung ihrer SuS tun. Dies kann und muss jedoch im Sinne einer verbesserten Fachkräftegewinnung noch weiter ausgebaut werden.

Die neu zu errichtende Schule sollte deshalb noch intensiver den Aspekt der Berufsorientierung durch berufspraktische Anteile in einer engen Zusammenarbeit mit Berufsbildenden Schulen und Praktika in Betrieben des Handwerks, der Industrie und des Handels in ihr pädagogisches Konzept aufnehmen.

  1. Sinnvolle Antworten auf die Heterogenität der SuS geben

SuS haben am Ende der Grundschule unterschiedliche Lernvoraussetzungen und Lernmotivationen. Nicht alle haben aufgrund ihrer aktuellen Leistungsfähigkeit dann schon ein gymnasiales Leistungsniveau erreichen können bzw. haben ihre Leistungsschwerpunkte eher in praktischen Feldern des Lernens entwickelt. Wobei dieses erreichte Lernprofil keine sichere Prognose über die spätere Lernentwicklung der SuS zulässt.

Diese Heterogenität hat im Göttinger „Zwei-Säulen-System“ (Gesamtschulen und Gymnasien) aber gravierende Folgen für die betroffenen SuS. Ein Teil von ihnen wird von den Eltern gleich an Gymnasien angemeldet. Schulisch überfordert wird ihr Schulalltag häufig durch Misserfolgserlebnisse und Beschämungen geprägt. Häufig mündet dies auch in die „Abschulung“ zur Gesamtschule. Das Ergebnis ist oft eine schulische Demotivation und eine gebrochene Schulkarriere, die nicht zu dem potentiell erreichbaren Schulabschluss führt.

Aus dieser Heterogenität ergeben sich auch Probleme für die Schulen. Die Gymnasien fühlen sich aufgrund ihres Selbstverständnisses und ihrer Lernpraxis oft überfordert und nicht in der Lage, alle SuS adäquat zu fördern. Werden diese SuS hingegen an Gesamtschulen angemeldet, während zugleich die aktuell lernstärkeren SuS überproportional häufig die Gymnasien besuchen, so resultieren daraus Probleme für das Förderkonzept der Gesamtschulen. Diese Schulform benötigt für ein effektives Förderkonzept die ausgewogene Mischung von lernstärkeren und lernschwächeren SuS.

Wieder andere SuS finden weder an Gymnasien noch an Gesamtschulen ein genügend auf die angestrebte Berufspraxis ausgerichtetes Schulprofil.

Deshalb muss eine Schulform errichtet werden, die in ihrer Eingangsstufe an die heterogenen Lernvoraussetzungen der SuS anknüpft, die SuS auf neuen Wegen durch die Berufsorientierung zum Lernen motiviert und zugleich durch Förderung und Durchlässigkeit den Weg zu allen Schulabschlüssen offen lässt.

 

  1. Resümee

Es ist also sinnvoll, in Göttingen eine weitere Schule einzurichten, die in ihrem pädagogischen Konzept und der Unterrichtsorganisation intensiver das Konzept der Berufsorientierung sowie des praktischen Lernens verfolgt, somit einen Beitrag zur Fachkräftesicherung leistet und zugleich auf die besonderen Präferenzen und Anforderungen von in ihrem Lernverhalten entsprechend vorgeprägten SuS eingehen kann.

Diese Schule soll praxisorientiertes Lernen bei gleichzeitiger intensiver Förderung ermöglichen und damit Lernerfolgserlebnissen auf vielen, eben auch praktischen Wegen organisieren. Zugleich muss auch die Erreichbarkeit aller Schulabschlüsse bis zum Abitur an dieser Schule bzw. ihren Kooperationspartnern möglich sein.

Dieses Konzept ergänzt die Göttinger Schullandschaft um ein Modell, das die Chancen erhöht, an der Heterogenität der SuS anzuknüpfen und so alle die Bildungspotentiale besser zu heben.

Die Schule sollte auf der rechtlichen Grundlage einer Integrierten Gesamtschule oder einer jahrgangsbezogenen Oberschule organisiert sein, um sowohl die intensive Förderung als auch die ständige Durchlässigkeit zu gewährleisten. Der Ratsbeschluss nach dem die solitären Hauptschulen und Realschulen in der Stadt auslaufen sollen, bleibt bestehen.

Aufgrund ihres besonderen Schwerpunktes im Bereich der berufsbezogenen Bildung soll sie als „Duale Schule“ bezeichnet werden.

Rahmenkonzept der Dualen Schule

  1. Ziele der Dualen Schule

Das Angebot der Dualen Schule soll sich – die Heterogenität der SuS berücksichtigend – an jene Kinder richten, die sich schon während ihrer Schulzeit möglichst optimal für einen später möglichen Berufswunsch vorbereiten und sich gleichzeitig alle weiterführenden Schulwege offenhalten wollen.

Die Entscheidung über den Bildungsgang soll deswegen möglichst spät erfolgen und auch im weiteren Gang der Schullaufbahn noch revidierbar sein. Eine Festlegung auf einen Schwerpunkt bzw. auf einen Bildungsgang soll und darf keinen Schulabschluss verhindern.

Der allgemeine Schulunterricht soll weitestgehend integrativ gestaltet sein und die Schule als offene Sek-I-Ganztagsschule geführt werden.

  1. Ausrichtung der Dualen Schule:

In der Konzeption unterscheidet sich die Duale Schule von allen anderen allgemeinbildenden Schulen durch die starke Betonung der berufsbezogenen Bildung, die gleichberechtigt neben die allgemeine Bildung tritt. In Bezug auf die Entwicklung der Kompetenzen und die Vergabe von Schulabschlüssen sind allgemeinbildender und berufsbezogener Unterricht in der Dualen Schule gleichwertig.

Das schlägt sich darin nieder, dass der berufsbezogene Unterricht die gleiche Versetzungs- und Prüfungsrelevanz hat wie der allgemeinbildende Unterricht.

Die SuS haben die Möglichkeit, abhängig von ihren Lernvoraussetzungen, ihrer Motivation, ihren Interessen und Lernpräferenzen unterschiedliche Lernwege zu beschreiten.

Dazu bietet die Duale Schule drei Bildungsgänge an:

  1. Einen Sekundarstufe I-Bildungsgang mit allgemeinbildendem Unterricht ohne berufsbezogenem Unterricht
  2. Einen Sekundarstufe I-Bildungsgang mit berufsbezogenem Unterricht
  3. Einen Sekundarstufe I-Bildungsgang mit berufsbezogenem Unterricht und berufspraktischem Schwerpunkt

In allen Bildungsgängen können grundsätzlich alle Abschlüsse der Sekundarstufe I (der erweiterte Sekundarstufenabschluss I, die Sekundarstufenabschlüsse I – Hauptschulabschluss und Realschulabschluss – sowie der Hauptschulabschluss,) erworben werden. Der Übergang in alle Bereiche und Schulformen der Sekundarstufe II ist somit sichergestellt.

  1. Der berufsbezogene Unterricht – besonderer Beitrag zur Kompetenzentwicklung der SuS

Im berufsbezogenen Unterricht werden verstärkt Interessen und Fähigkeiten der SuS angesprochen, die im allgemeinbildenden Unterricht geringere oder gar keine Bedeutung besitzen.

Im berufsbezogenen Unterricht lernen die Schülerinnen neue Formen und Inhalte des Lernens kennen. Durch individualisiertes Lernen und Handeln in beruflichen Handlungszusammenhängen erwerben die SuS Kompetenzen, die ihnen die eigene Lebens- und Berufsplanung erleichtern.

Didaktisches Prinzip des berufsbezogenen Unterrichts ist das Modell der „vollständigen Handlung“. Dabei erfahren die SuS durch das ganzheitliche Lernen in vollständigen Handlungszusammenhängen den Sinn und Nutzen ihrer Tätigkeit. Im Verlauf der Handlung erleben sie Erfolge und Misserfolge ihres Handelns. Durch die regelmäßige Reflexion ihrer individuellen Lernwege und -ergebnisse erfahren sie mehr über sich selbst und ihre eigenen Interessen und Stärken. Dies kann zum effektiveren Lernen der in diesem Sektor besonders ansprechbaren SuS beitragen.

 

 

Phasen der vollständigen Handlung

Kompetenzen

Informieren

Die Schülerinnen und Schüler …

erläutern die Aufgabenstellung.

bestimmen, welche Informationen sie zur Bearbeitung der Aufgabenstellung brauchen und stellen diese zusammen.

wenden Kriterien zur Prüfung von Informationen an.

 

 

Phasen der vollständigen Handlung

Kompetenzen

Planen

Die Schülerinnen und Schüler …

bereiten Informationen auf.

bestimmen Ziele und Erfolgskriterien (z. B. Produkt- und Ergebnisqualität, Qualität der Zusammenarbeit, Effizienz der Arbeitsprozesse).

formulieren Handlungsalternativen, strukturieren mögliche Arbeitsprozesse und erstellen einen Plan zur Lösung der Aufgabenstellung.

Entscheiden

Die Schülerinnen und Schüler …

analysieren und beurteilen Folgen der Handlungsmöglichkeiten.

wählen eine Handlungsmöglichkeit begründet aus.

Umsetzen

Die Schülerinnen und Schüler …

führen selbstständig den geplanten Arbeitsprozess aus.

dokumentieren ihr Handeln.

entwickeln bei Problemen alternative Lösungswege.

Kontrollieren

Die Schülerinnen und Schüler …

kontrollieren ihren geplanten Arbeitsprozess.

prüfen ihre Handlungsprodukte / Ergebnisse hinsichtlich sach- und fachgerechter Ausführung.

Reflektieren

 

Die Schülerinnen und Schüler …

reflektieren ihre Arbeit im Hinblick auf

–             Produkt- und Prozessqualität nach Maßgabe der Erfolgskriterien

–             ihren individuellen Lernzuwachs sowie

–             ihr zukünftiges Handeln.

 

  1. Struktureller Aufbau

In den Jahrgangsstufen 5 bis 6 werden die SuS in einer zweijährigen Eingangsstufe in allgemeinbildenden Fächern und Lernbereichen gemeinsam oder differenziert unterrichtet.

Nach der Eingangsstufe können die SuS zwischen dem berufsbildenden und allgemeinbildenden Schwerpunkt wählen. Sie treten in den Bildungsgang mit berufsbezogenem Unterricht, in den mit berufsbezogenem Unterricht und berufspraktischem Schwerpunkt oder in den mit allgemeinbildendem Unterricht ein. Die einzelnen Bildungsgänge lassen einen späteren Wechsel untereinander jederzeit zu – das gilt auch für den allgemeinbildenden Bildungsgang.

Der berufsbezogene Unterricht findet an kooperierenden berufsbildenden Schulen statt und gliedert sich in die Orientierungs- und Vertiefungsphase.

In der Orientierungsphase lernen die SuS unterschiedliche berufliche Fachrichtungen kennen (z. B. Elektrotechnik, Metalltechnik, Ernährung und Gastronomie, KFZ-Mechatronik, Holztechnik, Sozialpädagogik, Pflege, Gesundheit, Wirtschaft und Verwaltung).

In der Vertiefungsphase findet der berufsbezogene Unterricht in einem von den SuS gewählten Schwerpunkt statt.

Die berufspraktischen Erfahrungen erwerben die SuS in Industrie-, Handwerks-, Handels-, Dienstleistungs- und öffentlichen Betrieben und ggf. durch Fachpraxisangebote der kooperierenden berufsbildenden Schulen.

Die enge Verzahnung von berufsbezogener und allgemeiner Bildung legt es nahe, dass die Duale Schule in unmittelbarer Nähe zu einer BBS eingerichtet wird. Optimal wäre auch die Nachbarschaft eines Gymnasiums, um so einen Schulcampus zu schaffen.

 



  1. Stundenanteile der beruflichen Bildung, Stundentafel und Unterrichtsorganisation

Die Klassenstufen 5 und 6 bilden die Integrierte Eingangsstufe. Mit dem Fach „Arbeit, Wirtschaft und Technik“ (AWT), das zweistündig im Klassenrahmen unterrichtet werden soll, wird ein erster Einblick in die berufliche Bildung gegeben.

In den Klassenstufen 7 und 8 des Bildungsganges mit berufsbezogenem Unterricht sowie des Bildungsganges mit berufsbezogenen Unterricht und berufspraktischem Schwerpunkt werden wöchentlich sechs Stunden berufsbezogener Unterricht an einem Tag in der Woche (insgesamt ca. 480 Stunden in Klasse 7 und 8) in unterschiedlichen beruflichen Fachrichtungen erteilt. In dieser Orientierungsphase erhalten die SuS einen Einblick in drei bis vier unterschiedliche beruflichen Fachrichtungen.

In den Jahrgangsstufen 9 und 10 des Bildungsganges mit berufsbezogenem Unterricht sowie des Bildungsganges mit berufsbezogenen Unterricht und berufspraktischem Schwerpunkt werden weiterhin wöchentlich sechs Stunden (also wieder insgesamt ca. 480 Stunden) berufsbezogener Unterricht, geblockt an einem Tag in der Woche erteilt. Der Unterricht erfolgt in einem von den SuS gewählten Schwerpunkt einer beruflichen Fachrichtung und dient der der Vertiefung.

In dem Bildungsgang mit berufsbezogenem Unterricht und berufspraktischem Schwerpunkt machen die SuS in den Klassen 7 bis 10 zusätzlich zum berufsbezogenen Unterricht an insgesamt ca. 120 Stunden pro Schuljahr (durchschnittlich drei Stunden pro Woche) Erfahrungen in der beruflichen Praxis.

Im Bildungsgang mit allgemeinbildendem Unterricht gibt es durch das Fach AWT ebenfalls einen Berufsbezug. Das Fach wird in allen Jahrgängen zweistündig unterrichtet.

Die Stundentafel ist so gestaltet, dass ein Fach in einem Jahrgang nach Möglichkeit in allen drei Bildungsgängen mit gleicher Stundenzahl unterrichtet wird. Dadurch kann der Unterricht fast aller Fächer integrativ über alle drei Bildungsgänge organisiert werden.

Der allgemeinbildende Unterricht und AWT sollen in den Räumen der Dualen Schule stattfinden. Dagegen soll BU in einer Berufsbildenden Schule erfolgen. Auch deswegen sind sechs Stunden, also ein Schulvormittag, in jedem Jahrgang vorgesehen. Die berufliche Praxis sollen die SuS in einem Betrieb kennenlernen, in dem sie im Wechsel mit Unterricht praktizieren.

Details sind dem Anhang zu entnehmen.

 

 

Anhang 1: Stundentafel der Dualen Schule

 

Fach

Schuljahrgänge

Σ aller Jahrgangangsstufen

5

6

7

8

9

10

DS

IGS

DS

IGS

DS

IGS

DS

IGS

DS

IGS

DS

IGS

DS

IGS

 

 

 

 

A

B

C

 

A

B

C

 

A

B

C

 

A

B

C

 

A

B

C

 

Deutsch

4

4

4

4

4

4

4

4

3

3

3

3

4

4

4

4

4

4

4

4

23

23

23

23

Englisch

4

4

4

4

3

3

3

3

3

3

3

3

4

4

4

4

4

4

4

4

22

22

23

22

Mathe

4

4

4

4

3

3

3

3

4

4

4

4

4

4

4

4

4

4

4

4

23

23

23

23

RWN

2

2

2

2

2

2

2

2

2

2

2

2

2

2

2

2

2

2

2

2

12

12

12

12

Sport

2

2

2

2

2

2

2

2

2

2

2

2

2

2

2

2

2

2

2

2

12

12

12

12

GL

2

2

4

4

3

3

0

3

3

3

3

3

3

3

3

3

2

2

2

3

17

17

14

18

NW

4

4

4

4

4

4

4

4

4

4

4

4

3

3

0

3

3

3

3

3

22

22

19

22

MuK

3

3

4

4

3

3

3

3

3

3

0

3

2

2

2

3

3

3

0

3

18

18

12

19

AWT

2

2

2

2

2

0

0

2

2

0

0

2

2

0

0

1

2

0

0

1

12

4

4

10

Vfg

1

1

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1

1

1

1

BU

0

0

0

0

0

6

6

0

0

6

6

0

0

6

6

0

0

6

6

0

0

24

24

0

BP

0

0

0

0

0

0

3

0

0

0

3

0

0

0

3

0

0

0

3

0

0

0

12

0

WPB (Spanisch)

 

 

 

 

4

0

0

4

4

0

0

4

4

0

0

4

4

0

0

4

16

0

0

16

WB

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Σ

28

28

30

30

30

30

30

30

30

30

30

30

30

30

30

30

30

30

30

30

178

178

178

178

 

A = Sekundarstufe I-Bildungsgang mit allgemeinbildendem Unterricht ohne berufsbezogenem Unterricht; B = Sekundarstufe I-Bildungsgang mit berufsbezogenem Unterricht; C = Sekundarstufe I-Bildungsgang mit berufsbezogenem Unterricht und berufspraktischem Schwerpunkt. Die Stundentafel der IGS ist als Vergleich angefügt.

 

 

AWT: Arbeit, Wirtschaft, Technik

BP: berufliche Praxis

BU: berufsbezogener Unterricht

GL: Gesellschaftslehre

MuK: Musik und Kunst

NW: Physik, Chemie, Biologie

RWN: Religion, Werte und Normen

Vfg: Verfügungsstunde

WPB: Wahlpflichtbereich

WB: Wahlbereich

 

 

 

Anhang 2: Blockung von Fächern für das Berufspraktikum

Für das Berufspraktikum im Bildungsgang mit berufsbezogenem Unterricht und berufspraktischem Schwerpunkt sind in der Stundentafel drei Jahreswochenstunden vorgesehen. Damit die SuS am Praktikumstag schulfrei haben, muss dieser Ansatz in einer Phase auf sechs Stunden verdoppelt werden. In der Phase ohne Praktikum muss ein anderes dreistündiges Fach mit ebenfalls verdoppelter Stundezahl an die Stelle von BP treten. Verzichtet man auf einen integrativen Unterricht über alle Bildungsgänge, reicht dieses aus. In der untenstehenden Tabelle hätte dann nur die unterste Zeile Gültigkeit.

Soll jedoch in allen allgemeinbildenden Fächern der gesamten Schule integrativ unterrichtet werden, dann muss ein weiteres Fach an dem Tausch mit Stundenverdopplung teilnehmen. Die folgende Tabelle gibt die passenden Fächerkombinationen mit den Stunden an.

 

Bildungsgang

Schuljahrgang

7

8

9

10

A-Phase

B Phase

Jahresmittel

A-Phase

B Phase

Jahresmittel

A-Phase

B Phase

Jahresmittel

A-Phase

B Phase

Jahresmittel

Allgemein

MuK

6

GL

6

Muk 3

GL 3

GL

6

MuK

6

GL 3

MuK 3

GL

6

NW

6

GL 3

NW 3

NW

6

MuK

6

NW 3

MuK 3

berufsbezogener Unterricht

MuK

6

GL

6

MuK 3

GK 3

GL

6

MuK

6

GL 3

MuK 3

GL

6

NW

6

GL 3

NW 3

NW

6

MuK

6

NW 3

MuK 3

berufsbezogener Unterricht und praktischem Schwerpunkt

MuK

6

BP

6

MuK 3

BP 3

GL

6

BP

6

GL 3

BP 3

GL

6

BP

6

GL 3

BP 3

NW

6

BP

6

NW 3

BP 3

Die Reihenfolge der A- und B-Phase kann nach Bedarf und Sinnhaftigkeit eingerichtet werden. Ein vierzehntägiger Tausch ist ebenso denkbar wie halbjähriger. Dabei könnte BP im 2. Halbjahr der 7 und im 1. Halbjahr der 8 erteilt werden. Damit ergäbe sich ein Berufspraktikum von einem Jahr Dauer.

Wenn man den Bildungsgang mit berufsbezogenem Unterricht und berufspraktischem Schwerpunkt nicht aus der integrativen Verklammerung mit dem Rest der Schule heraus nimmt, müssen die Curricula der betroffenen Fächer dem Umstand Rechnung tragen, dass in einem Bildungsgang zeitlich ganze Halbjahre fehlen.

aktualisiert am 23.01.2019